Unser Vorbereitungskurs für die Jägerprüfung wird betreut von:
Ralf Jonas, Winterbergstr.8a, 27729 Holste/PaddewischTel.: 0172 478 37 52
E-Mail: lehrgang@blattzeit-ohz.de
27.12.2024
Von Wild, Wagemut und Waidmannsheil: Geschichten aus dem Jungjägerkurs
2024/25
Der Jungjägerkurs 2024/25 der Jägerschaft Osterholz e.V. ist so bunt wie das Jagdjahr selbst: Von der jüngsten Teilnehmerin mit gerade mal 15 Jahren bis zu gestandenen Frauen und Männern mittleren Alters – die Vielfalt beeindruckt. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer sind Frauen!
Start mit waidmännischer Sprache
Im September begann die Reise in die Jagd mit dem ersten Eintauchen in die waidmännische Sprache – für viele eine Herausforderung, aber auch eine Quelle
mancher Lacher. Begriffe wie "Waidloch", "Anschuss", oder "Bruch" sorgten zunächst für fragende Gesichter, aber auch spontane Spitznamen und heitere
Missverständnisse. Mit der Zeit wurde die Gruppe immer sicherer im Umgang mit diesen Begriffen, die inzwischen fast selbstverständlich in unsere Gespräche
einfließen.
Eine Ausbildung, die begeistert
Die Inhalte des Kurses sind so breit gefächert wie die Natur selbst: Von Waffenkunde über Wildtierkurse, Recht, Naturschutz und Fallenlehrgänge – es ist immer
spannend. Besonders Jens, der die Waffenkunde betreut, hat mit seinem Schild "Praxistipp" immer wieder für schmunzelnde Gesichter gesorgt. Mit humorvollen, aber detailreichen Erklärungen führte er uns in die Welt der Flinten, Büchsen, Kaliber und Verschlussarten ein. Ob Felder und Züge oder der richtige Umgang mit der Flinte – Jens schaffte es, selbst trockene Theorie lebendig werden zu lassen.
Die abendlichen Unterrichtseinheiten: Intensiv und mitreißend
Die abendlichen Unterrichtseinheiten im Winter forderten manchmal die letzte Energie, doch Langeweile war ein Fremdwort. Ob Haarwild, Federwild,
Wildbret Hygiene oder Naturschutz. Mit professionell und lebendig aufbereitetem Stoff sorgten die Lehrerinnen und Lehrer dafür, dass jede Lektion ein Gewinn war. Pausen? Manchmal Mangelware - besonders wenn es bei Roger „Wild“ wurde. Aber
genau das machte die Ausbildung so intensiv und spannend
Der erste Reviergang: Frauen an der Spitze
Beim ersten Reviergang in der Försterei Hallah in Kuhstedt wurde es ernst. Der Wald bot uns eine ganz neue Perspektive: Wir lernten die Bäume im Revier genauer kennen, von stattlichen Eichen bis zu filigranen Birken, und wurden dabei auf Details aufmerksam, die zuvor leicht übersehen wurden. Besonders faszinierend war die Entdeckung unserer ersten Dachsburg. Als es ans erste Aufbrechen ging, bewiesen die Frauen Mut: Sie waren die Ersten, die sich trauten, diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen. Mit ruhiger Hand und vollem Einsatz setzten sie ein Statement, das
die Gruppe sichtlich beeindruckte. Hier zeigte sich: Der Kurs ist nicht nur bunt gemischt, sondern auch voller Tatendrang.
Von verpatzten und gelungenen Drückjagden
Nicht alles läuft immer nach Plan, wie die Drückjagd im November bewies. Nur so viel: Hier und da hakte es. Doch die Drückjagd im Dezember in Kuhstedt entschädigte für alles. Die Organisation war hervorragend: Eine anschauliche Karte wies die Wege der Treiber aus, und die Ansprache vorab setzte den richtigen Ton. Und selbst als der Jahrgangssprecher plötzlich den Sprung seines Lebens machte, um einer Bache auf einem Wildwechsel auszuweichen, wir fühlten uns sicher - auch wenn der Autor kurzzeitig bis zur Hüfte im Wasser stand und nicht nur die Hosen, sondern auch die Stiefel voll hatte. Die Natur hat eben ihre eigenen Regeln, und manchmal bleibt einem nur, sich anzupassen bzw. nach dem Treiben nochmal nach Hause zu fahren, um sich trockene Sachen zu holen.
Tradition und Gemeinschaft
Die Jagd klang am Lagerfeuer aus, begleitet vom traditionellen Verblasen der Strecke. Das alte Brauchtum verbindet die Jagd mit einem tiefen Respekt vor der
Natur und dem erlegten Wild. Auch das Aufbrechen wurde von allen geübt – eine anspruchsvolle, aber wichtige Aufgabe. Und für den treuen Vierbeiner des Autors war das Herz eines Damwildes, das er mitnehmen durfte, ein willkommener Festschmaus.
Ausblick: Schießübungen und weitere Abenteuer
Der Kurs geht im Januar mit den ersten Schießübungen weiter – unter der Anleitung von Jens, auf dessen Praxistipps sich alle freuen. Schon jetzt ist klar: Der
Jungjägerkurs 2024/25 ist eine einzigartige Erfahrung voller Lernen, Herausforderungen und Gemeinschaft. Wir freuen uns auf das, was noch kommt.
Waidmanns Heil!
Von Justus Wilhelm