Unser Vorbereitungskurs für die Jägerprüfung wird betreut von:
Ralf Jonas, Winterbergstr.8a, 27729 Holste/PaddewischTel.: 0172 478 37 52
E-Mail: lehrgang@blattzeit-ohz.de
16.04.2025
20 Jungjäger bestanden das „Grüne Abitur“
Nach 7 Monaten Vorbereitung und mehreren Prüfungstagen war es gestern soweit: 20 Jagdscheinanwärter erhielten ihre Prüfungszeugnisse zur bestandenen Jägerprüfung. Erstmals nach langer Zeit haben alle Aspiranten die Jägerprüfung bestanden, es gab keine Durchfaller. Der Vorstand der Jägerschaft lobte das hohe Kursniveau und das Engagement aller Teilnehmer und aus den Händen von Kreisjägermeister Heiko Ehing und dem 2. Vorsitzenden der Jägerschaft, Martin Köpke, nahmen bei einer kleinen Feierstunde im „Weißen Haus“ in Heilshorn die glücklichen Jungjäger ihre Zeugnisse in Empfang.
15.04.2025
11.02.2025
Von Flinten, Frost und Feinkorn: Wintertage am Schießstand
Kaum war der Neujahrskater verflogen, da rief uns der Jungjägerkurs schon wieder ins Feld. Der Auftakt ins neue Jahr war frostig. Tiefster Winter, klirrende Kälte und eine Vollsperrung auf der Autobahn. Wir kamen uns vor wie die letzten Unerschrockenen, die sich durch die verschneite norddeutsche Tiefebene kämpften.
Trotz aller Umwege und kleinerer Katastrophen kamen wir am Ende alle an. Irgendwann lernt jeder angehende Jungjäger: Das Wetter beeindruckt uns nicht. Unser Lehrgangsleiter Ruben hilft dabei ungemein. Mit ruhigem Kopf und seiner legendären Kiste voller Nervennahrung sorgt er für die richtige Portion Energie. Und wenn Christian dann noch seine Hot Dogs am Einschießstand auspackt, ist die Stimmung gerettet. Munition für den Magen.
Kaum angekommen, stand schon das Skeetschießen auf dem Programm. Die passende Flinte zu finden, war für manche wie die Suche nach dem heiligen Gral. Und das Treffen der Tontauben? Eine Wissenschaft für sich. Augen wurden zugeklebt, Brillen zurechtgerückt, das Korn mit Stecknadeln markiert, der Stand immer wieder korrigiert. Man hätte meinen können, wir bereiten uns auf einen Tanzwettbewerb vor. Ein Kopfstand fehlte noch. Aber am Ende gilt: Wer trifft, hat recht.
Einige ließen das Schießen aussehen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Neun von zehn Tauben holten die Cracks gleich beim ersten Anlauf vom Himmel. Die Latte lag von Anfang an hoch. Doch anstatt neidisch zu werden, spornten wir uns gegenseitig an. Wir motivierten uns, nahmen Fehlversuche mit Humor und jubelten bei jedem Treffer.
Der laufende Keiler stellte uns vor besondere Herausforderungen. Mit einer Portion Ehrgeiz und dem einen oder anderen Tipp wurde es jedoch einfacher, den richtigen Moment zu erwischen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er keine Chance mehr hat.
Der Bock machte es uns leichter. Das Schießen mit gestrichener Büchse am Schießstock erleichterte das Abkommen. Zwar fehlt uns noch der letzte Schliff zur 50-Punkte-Marke, aber wir sind nah dran und der Ehrgeiz ist geweckt. Der Rehbock hatte nur ein einziges Mal eine echte Chance – als dichter Nebel die Sichtweite auf unter 50 Meter drückte. Doch dieser Vorteil verflog schnell. Inzwischen haben wir fleißig an der Waffenhandhabung gefeilt. Das nächste Mal wird er keine Gelegenheit mehr haben, sich im Nebel davon zu machen.
Mit Jens geht es jede Woche weiter in der Waffenkunde. Ob Drilling oder Waldläufer, Kaliber, Magazin oder Sicherung – jedes Detail wird erklärt. Der Radialbundverschluss, der Kammerstengel und der Zylinderverschluss sind uns keine Fremdwörter mehr. Auch die Kurzwaffen kommen nicht zu kurz: Revolver und Pistole bringen Abwechslung in unsere Übungen und sorgen für Aha-Momente. Schießen ist nicht nur Technik, sondern hat seinen eigenen Reiz.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und die Jagd wäre nicht die Jagd, wenn nicht auch Widrigkeiten lauerten. Schnee knirscht unter den Stiefeln, Kriechkälte setzt sich in den Knochen fest. Samstags gehört das inzwischen dazu. Aber wo Kälte ist, gibt es Lösungen: Die einen setzen auf Hightech mit beheizten Sohlen und Fäustlingen, die per App gesteuert werden. Die anderen schwören auf Lammfell, dicke Wollsocken und die lange Unterbuxe. So trotzen wir dem Wetter, jeder auf seine Weise, und halten zusammen.
Trotz Stromausfällen und wetterbedingten Kapriolen bleibt die Motivation hoch. Ein Dankeschön an das Team vom Schießstand und der Jägerschaft OHZ, die uns mit Geduld und Humor begleiten. Ohne euch wären wir nur halb so gut drauf. Auch wenn wir außer dem Jungjägerkurs kaum noch Zeit für anderes haben – so ist das eben mit den Leidenschaften.
In diesem Sinne: Waidmanns Heil! Justus
27.12.2024
Von Wild, Wagemut und Waidmannsheil: Geschichten aus dem Jungjägerkurs
2024/25
Der Jungjägerkurs 2024/25 der Jägerschaft Osterholz e.V. ist so bunt wie das Jagdjahr selbst: Von der jüngsten Teilnehmerin mit gerade mal 15 Jahren bis zu gestandenen Frauen und Männern mittleren Alters – die Vielfalt beeindruckt. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer sind Frauen!
Start mit waidmännischer Sprache
Im September begann die Reise in die Jagd mit dem ersten Eintauchen in die waidmännische Sprache – für viele eine Herausforderung, aber auch eine Quelle
mancher Lacher. Begriffe wie "Waidloch", "Anschuss", oder "Bruch" sorgten zunächst für fragende Gesichter, aber auch spontane Spitznamen und heitere
Missverständnisse. Mit der Zeit wurde die Gruppe immer sicherer im Umgang mit diesen Begriffen, die inzwischen fast selbstverständlich in unsere Gespräche
einfließen.
Eine Ausbildung, die begeistert
Die Inhalte des Kurses sind so breit gefächert wie die Natur selbst: Von Waffenkunde über Wildtierkurse, Recht, Naturschutz und Fallenlehrgänge – es ist immer
spannend. Besonders Jens, der die Waffenkunde betreut, hat mit seinem Schild "Praxistipp" immer wieder für schmunzelnde Gesichter gesorgt. Mit humorvollen, aber detailreichen Erklärungen führte er uns in die Welt der Flinten, Büchsen, Kaliber und Verschlussarten ein. Ob Felder und Züge oder der richtige Umgang mit der Flinte – Jens schaffte es, selbst trockene Theorie lebendig werden zu lassen.
Die abendlichen Unterrichtseinheiten: Intensiv und mitreißend
Die abendlichen Unterrichtseinheiten im Winter forderten manchmal die letzte Energie, doch Langeweile war ein Fremdwort. Ob Haarwild, Federwild,
Wildbret Hygiene oder Naturschutz. Mit professionell und lebendig aufbereitetem Stoff sorgten die Lehrerinnen und Lehrer dafür, dass jede Lektion ein Gewinn war. Pausen? Manchmal Mangelware - besonders wenn es bei Roger „Wild“ wurde. Aber
genau das machte die Ausbildung so intensiv und spannend
Der erste Reviergang: Frauen an der Spitze
Beim ersten Reviergang in der Försterei Hallah in Kuhstedt wurde es ernst. Der Wald bot uns eine ganz neue Perspektive: Wir lernten die Bäume im Revier genauer kennen, von stattlichen Eichen bis zu filigranen Birken, und wurden dabei auf Details aufmerksam, die zuvor leicht übersehen wurden. Besonders faszinierend war die Entdeckung unserer ersten Dachsburg. Als es ans erste Aufbrechen ging, bewiesen die Frauen Mut: Sie waren die Ersten, die sich trauten, diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen. Mit ruhiger Hand und vollem Einsatz setzten sie ein Statement, das
die Gruppe sichtlich beeindruckte. Hier zeigte sich: Der Kurs ist nicht nur bunt gemischt, sondern auch voller Tatendrang.
Von verpatzten und gelungenen Drückjagden
Nicht alles läuft immer nach Plan, wie die Drückjagd im November bewies. Nur so viel: Hier und da hakte es. Doch die Drückjagd im Dezember in Kuhstedt entschädigte für alles. Die Organisation war hervorragend: Eine anschauliche Karte wies die Wege der Treiber aus, und die Ansprache vorab setzte den richtigen Ton. Und selbst als der Jahrgangssprecher plötzlich den Sprung seines Lebens machte, um einer Bache auf einem Wildwechsel auszuweichen, wir fühlten uns sicher - auch wenn der Autor kurzzeitig bis zur Hüfte im Wasser stand und nicht nur die Hosen, sondern auch die Stiefel voll hatte. Die Natur hat eben ihre eigenen Regeln, und manchmal bleibt einem nur, sich anzupassen bzw. nach dem Treiben nochmal nach Hause zu fahren, um sich trockene Sachen zu holen.
Tradition und Gemeinschaft
Die Jagd klang am Lagerfeuer aus, begleitet vom traditionellen Verblasen der Strecke. Das alte Brauchtum verbindet die Jagd mit einem tiefen Respekt vor der
Natur und dem erlegten Wild. Auch das Aufbrechen wurde von allen geübt – eine anspruchsvolle, aber wichtige Aufgabe. Und für den treuen Vierbeiner des Autors war das Herz eines Damwildes, das er mitnehmen durfte, ein willkommener Festschmaus.
Ausblick: Schießübungen und weitere Abenteuer
Der Kurs geht im Januar mit den ersten Schießübungen weiter – unter der Anleitung von Jens, auf dessen Praxistipps sich alle freuen. Schon jetzt ist klar: Der
Jungjägerkurs 2024/25 ist eine einzigartige Erfahrung voller Lernen, Herausforderungen und Gemeinschaft. Wir freuen uns auf das, was noch kommt.
Waidmanns Heil!
Von Justus Wilhelm